Gedanken zur Hundeerziehung
Gedanken zur Hundeerziehung:
Die Ansprüche an unsere Hunde haben sich in den letzten Jahren sehr geändert. Wir halten Hunde nicht mehr zu bestimmten Zwecken wie dem Schutz unseres Hauses oder als Gehilfen bei der Jagd oder an der Viehherde. Dafür erwarten wir von unseren Hunden –die immer spezielleren Rassen oder Designermischungen angehören- dass sie Sozialpartner werden und dass sie verträglich sind. Sie sollen sich Menschen und vor allem Kindern gegenüber freundlich verhalten, auf der Straße und in Restaurants nicht auffallen (oder wenn doch nur durch ihr tolles Benehmen), sie dürfen keine anderen Tiere jagen und wir möchten dass sie unsere Kommandos befolgen. Mit klassischer Hundeerziehung wie „Sitz“, „Platz“ und „Fuß“ hat das alles nicht mehr viel zu tun.
Stattdessen müssen unsere Hunde lernen Reizen zu widerstehen, beispielsweise einen Hasen ziehen zu lassen anstatt ihm hinterher zu hetzenoder einen pöbelnden Artgenossen auf der anderen Straßenseite zu ignorieren. Sie sollen an der Leine gehen ohne zu ziehen und sich an uns Menschen orientieren, alleine zu Hause bleiben, keine Reste von der Straße oder dem eigenen Tisch klauen und und kommen, wenn wir sie rufen.
Ich möchte Ihnen helfen unsere Welt mit den Augen eines Hundes zu sehen. Nur wenn wir als Besitzer verstehen warum sich unser Hund verhält, wie er sich verhält, können wir ihn dabei unterstützen sich angepasst zu benehmen. Dabei liegt mir besonders am Herzen einen Rahmen abzustecken, dessen Grenzen unsere Hunde kennen und an die sie sich anlehnen können. Nur wer weiß, wo eine Grenze beginnt, kann sich innerhalb dieser frei bewegen.
Dank der vielen besuchten Seminare, Workshops und geleisteten Praktika verfüge ich über eine breite Palette an Trainingsansätzen und kann diese individuell auf Sie und Ihren Hund abstimmen. Mir ist wichtig dass der Weg, den ich Ihnen vorschlage, für alle Beteiligten gang- und lebbar ist. Daher arbeite ich nicht nach einer bestimmten Methode, sondern richte mich nach Ihren Wünschen und Erwartungen – und denen Ihres Hundes.
„Hunde tun uns gut, wenn wir sie in all ihrer Komplexität begreifen und sie ebenso in unseren Lebensbezügen ernst nehmen. Tappen wir jedoch in die Falle des „besseren Menschen“, den wir im Hunde sehen wollen, wird es schwierig.
Dem konsequent verhätschelten Mittelpunkt im Leben eines oder einiger Menschen fehlt schlicht die Sozialisation an Partner, die ihn raum- und zeitliche Rituale lehrten, in seinen Möglichkeiten wie seinen Grenzen. Freiräume ohne Begrenzung gibt es auch für Hunde nicht.
Oder anders ausgedrückt: Hunde können die ihnen heute verbliebenen Freiräume umso mehr ausschöpfen, wenn sie gelernt haben, wo diese anfangen und wo sie aufhören.“
Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen – Ausrucksverhalten beim Hund